Meine älteste Tochter hat sich neulich beim Basketball im Schulsport zwei Finger geprellt und auch ihr Handgelenk fühlte sich danach offensichtlich verprellt.
Der Sportarzt verpasste ihr eine Gipsschiene und basta.
Unsere Physiotherapeutin war davon gar nicht begeistert und empfahl ihr dringend Medi-Taping - wunderschöne bunte Klebebänder, die die Propriorezeptoren der geprellten Extremität anregen sollten, sich wieder in die gewohnte Position zu begeben.
Haben wir natürlich gemacht und privat bezahlt.
Der Sport- und Unfallarzt meiner Tochter knurrte sie beim nächsten Kontrollbesuch an und wollte wissen, wer ihr denn das verpasst habe.
Gekannt hat er es offensichtlich.
Und jetzt reißt sich dieser Balotelli die Klamotten vom Leib und zeigt eine Art Körperschmuck aus Medi-Taping und bam! - die Methode ist in aller Munde.
Unsere Physiotherapeutin wird entzückt sein.
Also wenn es dazu führt, dass die Gesetzlichen das jetzt übernehmen - wunderbar!
Samstag, 30. Juni 2012
Singen hilft Siegen
Die Deutsche Nationalelf ist raus aus der EM 2012.
Meine Töchter und ich ahnten es frühzeitig - beim Singen der Hymne waren die Italiener allesamt mit Inbrunst dabei.
Die Deutsche Nationalelf hielt sich überwiegend vornehm zurück.
Es bleibt zu mutmaßen, ob sie zu faul oder zu aufgeregt waren, oder den Text nicht kannten, oder die Melodie, oder generell glauben, sie könnten nicht gut genug singen?
Dabei haben sich schon unsere frühesten Vorfahren mit archaischen Ritualgesängen auf eine erfolgreiche Jagd eingestimmt.
Vielleicht kann Michael Betzner-Brandt von der UDK Berlin der Deutschen Nationalelf weiterhelfen:
http://www.choratberlin.de/programm/ich-kann-nicht-singen-chor
Nachtrag 30. Juni 2012:
Mich erreichen hier Stimmen, die meinen, dass sich unsere Nationalhymne ja auch nicht zum Mitschmettern und Mitsingen eignet und geschichtlich vorbelastet ist.
Ich stimme absolut zu!
Ja und auch den Vorschlag einer neuen Nationalhymne - und sei es nur für Fußball - finde ich absolut unterstützenswert!
Meine Töchter und ich ahnten es frühzeitig - beim Singen der Hymne waren die Italiener allesamt mit Inbrunst dabei.
Die Deutsche Nationalelf hielt sich überwiegend vornehm zurück.
Es bleibt zu mutmaßen, ob sie zu faul oder zu aufgeregt waren, oder den Text nicht kannten, oder die Melodie, oder generell glauben, sie könnten nicht gut genug singen?
Dabei haben sich schon unsere frühesten Vorfahren mit archaischen Ritualgesängen auf eine erfolgreiche Jagd eingestimmt.
Vielleicht kann Michael Betzner-Brandt von der UDK Berlin der Deutschen Nationalelf weiterhelfen:
http://www.choratberlin.de/programm/ich-kann-nicht-singen-chor
Nachtrag 30. Juni 2012:
Mich erreichen hier Stimmen, die meinen, dass sich unsere Nationalhymne ja auch nicht zum Mitschmettern und Mitsingen eignet und geschichtlich vorbelastet ist.
Ich stimme absolut zu!
Ja und auch den Vorschlag einer neuen Nationalhymne - und sei es nur für Fußball - finde ich absolut unterstützenswert!
Mittwoch, 27. Juni 2012
Golden Age
Whenever I think and speak of our time in California, I refer to it as The Golden Age.
I didn't realize it then, I knew it when we returned back to Germany.
I know, it had mostly to do with being freed from all the slumber of German history, that still clutters our lives, thoughts and bodies.
It felt very very healing to move and breathe in a different context.
Sure all the sunshine helped a lot too.
The time around the birth of my second daughter was very special to me.
I felt no stress from societal introjects whatsoever. I rested, prepared for the birth, went swimming a lot, sat in the sun and simply enjoyed being - without any guilt of not 'doing' anything much else, of not 'working'.
Back in Germany, in my own society, I was always so stressed out of not loosing track of my career and of not fulfilling the expectations - mostly my own.
I didn't realize it then, I knew it when we returned back to Germany.
I know, it had mostly to do with being freed from all the slumber of German history, that still clutters our lives, thoughts and bodies.
It felt very very healing to move and breathe in a different context.
Sure all the sunshine helped a lot too.
The time around the birth of my second daughter was very special to me.
I felt no stress from societal introjects whatsoever. I rested, prepared for the birth, went swimming a lot, sat in the sun and simply enjoyed being - without any guilt of not 'doing' anything much else, of not 'working'.
Back in Germany, in my own society, I was always so stressed out of not loosing track of my career and of not fulfilling the expectations - mostly my own.
Freitag, 22. Juni 2012
Choice I believe in
Zu Beginn meiner Sommerpause, die sich nahezu mit der Sommerpause des Deutschen Bundestages zu decken scheint, hatte mich die Sommergrippe erwischt.
Während ich völlig erkältet im Bett lag, ging mir wieder und wieder der Begriff der "Herdprämie" durch den Kopf.
Er hatte sich in den letzten Wochen offenbar förmlich in meinen Kopf gehämmert.
Den Lagerstreit der Bundesregierung finde ich befremdlich.
Geht es darum, wie wir Frauen unsere Kinder erziehen dürfen, wird es plötzlich wieder ganz eng in allen politischen Lagern:
Es geht um ein EntwederOder und leider nicht darum, den jungen Müttern eine möglichst große Wahlfreiheit zu lassen, ihr Leben so zu schneidern, wie es zu ihnen und ihrer individuellen Biografie passt und das zu unterstützen - nein, wir Frauen müssen uns entscheiden: entweder Herd oder Büro.
Ich wünschte mir, dass die Debatte um eine "Herdprämie" in ein gesellschaftliches Einverständis darüber münden könnte, dass es den Frauen möglich sein soll, aus ihren persönlichen und ökonomischen Lebensumständen heraus selbst entscheiden zu können, wie sie ihre Kinder auf die große Welt vorbereiten möchten - zu Hause oder schon von klein auf in der Kita. Und dass sie diese Entscheidung auch ändern können.
Das erfordert Vertrauen in die Kraft und das Selbstbewusstsein von Frauen, ihren eigenen Weg zu finden und dann erfordert es die nötige Unterstützung dazu.
Ich selbst hatte die ökonomische Freiheit und immer wieder glückliche Umstände, einen Zwischenweg zwischen Herd und Büro zu gehen. Den würde ich immer wieder gehen.
Wären meine Töchter allerdings von den missmutigen und leidlich umgeschulten Schleckerverkäuferinnen von unserem Schlecker um die Ecke betreut worden - ich hätte alles stehen und liegen gelassen, um meine Kinder zu Hause zu betreuen.
Während ich völlig erkältet im Bett lag, ging mir wieder und wieder der Begriff der "Herdprämie" durch den Kopf.
Er hatte sich in den letzten Wochen offenbar förmlich in meinen Kopf gehämmert.
Den Lagerstreit der Bundesregierung finde ich befremdlich.
Geht es darum, wie wir Frauen unsere Kinder erziehen dürfen, wird es plötzlich wieder ganz eng in allen politischen Lagern:
Es geht um ein EntwederOder und leider nicht darum, den jungen Müttern eine möglichst große Wahlfreiheit zu lassen, ihr Leben so zu schneidern, wie es zu ihnen und ihrer individuellen Biografie passt und das zu unterstützen - nein, wir Frauen müssen uns entscheiden: entweder Herd oder Büro.
Ich wünschte mir, dass die Debatte um eine "Herdprämie" in ein gesellschaftliches Einverständis darüber münden könnte, dass es den Frauen möglich sein soll, aus ihren persönlichen und ökonomischen Lebensumständen heraus selbst entscheiden zu können, wie sie ihre Kinder auf die große Welt vorbereiten möchten - zu Hause oder schon von klein auf in der Kita. Und dass sie diese Entscheidung auch ändern können.
Das erfordert Vertrauen in die Kraft und das Selbstbewusstsein von Frauen, ihren eigenen Weg zu finden und dann erfordert es die nötige Unterstützung dazu.
Ich selbst hatte die ökonomische Freiheit und immer wieder glückliche Umstände, einen Zwischenweg zwischen Herd und Büro zu gehen. Den würde ich immer wieder gehen.
Wären meine Töchter allerdings von den missmutigen und leidlich umgeschulten Schleckerverkäuferinnen von unserem Schlecker um die Ecke betreut worden - ich hätte alles stehen und liegen gelassen, um meine Kinder zu Hause zu betreuen.
Donnerstag, 21. Juni 2012
Wie Tinte auf dem Tischtuch
Bitte unbedingt anklicken! Es geht wiedermal um unser Gehirn. Ich hatte das schon vor längerer Zeit gepostet, in einen anderen Beitrag integriert.
Es verdient einen eigenen Post.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,824669,00.html
Was da über das menschliche Gehirn zu lesen steht, erinnert mich an die textilen Arbeiten von Ute Brönner. Hier eine ältere Arbeit aus 2008:
http://www.utebroenner.de/de/BlackMeetsWhite_10.htm
Es verdient einen eigenen Post.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,824669,00.html
Was da über das menschliche Gehirn zu lesen steht, erinnert mich an die textilen Arbeiten von Ute Brönner. Hier eine ältere Arbeit aus 2008:
http://www.utebroenner.de/de/BlackMeetsWhite_10.htm
Freitag, 15. Juni 2012
Sushi Breadrolls
Dienstag, 12. Juni 2012
Sheer Beauty
And mind you
that there is the sky
and the birds
and the grassland
there are the clouds
and wind
and in amongst all this
sheer beauty
the red dots of the poppies
I met someone on the way
she was old and her face
looked worn
and yet she seemed to be full of life
somewhere hidden
6/12
Das Originalblatt habe ich einer geschätzten Kollegin geschenkt.
that there is the sky
and the birds
and the grassland
there are the clouds
and wind
and in amongst all this
sheer beauty
the red dots of the poppies
I met someone on the way
she was old and her face
looked worn
and yet she seemed to be full of life
somewhere hidden
6/12
Das Originalblatt habe ich einer geschätzten Kollegin geschenkt.
JETZT
noch schnell die Ausstellung JETZT bei Barbara Wien und Wilma Lukatsch besuchen, so noch nicht geschehen.
Sie schließt diesen Donnerstag.
Ich war auch heute schnell noch dort.
Es ist ein Stück jüngerer Kunstgeschichte.
Der Film JETZT, 1962,von Georg Bense, Rainer Woesner und Hansjörg Mayer hat mir sehr gut gefallen. Ein verfilmtes Gedicht von Max Bense.
Ein Einblick in das damalige JETZT, das Stuttgart der Nachkriegszeit.
Und dazu wunderschöne Augenblicke der Annäherung und Momente der Begegnung - JETZTs eben.
Poetisch verwaschene Filmbilder. Und zu den JETZTs immer die langen Fahrten der Straßenbahn, die die Augenblicke dazwischen erst zum JETZT werden lassen.
Tempo und Rhythmus. Strukturierte Zeit.
Sie schließt diesen Donnerstag.
Ich war auch heute schnell noch dort.
Es ist ein Stück jüngerer Kunstgeschichte.
Der Film JETZT, 1962,von Georg Bense, Rainer Woesner und Hansjörg Mayer hat mir sehr gut gefallen. Ein verfilmtes Gedicht von Max Bense.
Ein Einblick in das damalige JETZT, das Stuttgart der Nachkriegszeit.
Und dazu wunderschöne Augenblicke der Annäherung und Momente der Begegnung - JETZTs eben.
Poetisch verwaschene Filmbilder. Und zu den JETZTs immer die langen Fahrten der Straßenbahn, die die Augenblicke dazwischen erst zum JETZT werden lassen.
Tempo und Rhythmus. Strukturierte Zeit.
Freitag, 8. Juni 2012
Divine Horsemen
Heute morgen ist mir der Film von
Maja Deren, Divine Horsemen, The Living Gods of Haiti, USA, 1953,
wieder in den Sinn gekommen, den ich kurz vor Weihnachten in der Filmreihe der Sammlung Scharf-Gerstenberg gesehen habe.
So inspirierend, so wunderbar, so archaisch!
Nach dem Film spazierten wir in Trance über den Charlottenburger Weihnachtsmarkt, der mir so fremd und seltsam vorkam und wir fühlten die Trommeln in unseren Knochen und die Erde unter unseren Füßen.
Great stuff and highly recommendable - übrigens auch die Filmreihe Surreale Welten als solches, die einmal im Monat in der Sammlung stattfindet. Klein und fein!
http://www.smb.museum/smb/news/details.php?objID=37755
Maja Deren, Divine Horsemen, The Living Gods of Haiti, USA, 1953,
wieder in den Sinn gekommen, den ich kurz vor Weihnachten in der Filmreihe der Sammlung Scharf-Gerstenberg gesehen habe.
So inspirierend, so wunderbar, so archaisch!
Nach dem Film spazierten wir in Trance über den Charlottenburger Weihnachtsmarkt, der mir so fremd und seltsam vorkam und wir fühlten die Trommeln in unseren Knochen und die Erde unter unseren Füßen.
Great stuff and highly recommendable - übrigens auch die Filmreihe Surreale Welten als solches, die einmal im Monat in der Sammlung stattfindet. Klein und fein!
http://www.smb.museum/smb/news/details.php?objID=37755
Sonntag, 3. Juni 2012
DOCUMENTA RY
Die DOCUMENTA in Kassel wird mich dieses Jahr nicht als Besucherin begrüßen können.
Ich habe das letzte Mal angesichts des Kunst-Rummels eine echte Sinnkrise bekommen.
All die Menschen, die da pilgerten und WAS genau suchten? - Das Event, den Sinn des Seins, sich selbst, den anderen, Gott, eine Antwort, keine Antwort, einen Lover...?
Ich erinnere mich im Ende an viele, viel zuviele Menschen und zugegebenermaßen an kein einziges Werk.
Der k.o.-Schlag für mein Verhältnis zur DOCUMENTA:
Ich habe selten so schlecht gegessen, wie in Kassel und selten so schlecht geschlafen. Vor unserem Hotel - es war von MONOPOL empfohlen worden, oh jeh! - fand eine Schlacht türkischer Mitbürger statt und irgendwie war die ganze Nacht Remmidemmi.
Mit schlechtem Essen im Magen und einer Überdosis Kunstrummel ist es eines der Ereignisse der letzten Jahre, das auf der Liste der schlechten Erinnerungen ziemlich oben steht. SORRY, Kassel, sorry, DOCUMENTA, es ist so!
Ich habe das letzte Mal angesichts des Kunst-Rummels eine echte Sinnkrise bekommen.
All die Menschen, die da pilgerten und WAS genau suchten? - Das Event, den Sinn des Seins, sich selbst, den anderen, Gott, eine Antwort, keine Antwort, einen Lover...?
Ich erinnere mich im Ende an viele, viel zuviele Menschen und zugegebenermaßen an kein einziges Werk.
Der k.o.-Schlag für mein Verhältnis zur DOCUMENTA:
Ich habe selten so schlecht gegessen, wie in Kassel und selten so schlecht geschlafen. Vor unserem Hotel - es war von MONOPOL empfohlen worden, oh jeh! - fand eine Schlacht türkischer Mitbürger statt und irgendwie war die ganze Nacht Remmidemmi.
Mit schlechtem Essen im Magen und einer Überdosis Kunstrummel ist es eines der Ereignisse der letzten Jahre, das auf der Liste der schlechten Erinnerungen ziemlich oben steht. SORRY, Kassel, sorry, DOCUMENTA, es ist so!