Montag, 26. Mai 2014

Tears in my eyes and joy in my heart! #Tempelhofer Feld


Und klar, auch wir suchen eine größere, sonnigere Wohnung - damit unsere Kinder endlich ein eigenes Zimmer haben können und damit meine alternde Mutter ab und an bei uns wohnen kann.
Und nein, wir werden nicht meckern, dass das jetzt alles schwieriger geworden ist, denn wir haben an dieses große Wohnungsbauprojekt der Zukunft nie glauben können.

Sonntag, 25. Mai 2014

Grandezza

Und sollte das heute für Bebauung ausgehen auf dem Tempelhofer Feld, dann wünsche ich mir Grandezza: hohe Häusern als Randbebauung à la Centralpark - und das zu tatsächlich bezahlbaren Preisen.

Freitag, 23. Mai 2014

Mehr Wohnungen

Und dann frage ich mich, ob man überhaupt noch neue Wohnungen bauen muss in Berlin, wenn erstmal alle illegalen Ferienwohnungen aufgelöst sind...
können die 4000 Wohnungen des Tempelhofer Feldes dagegenhalten gegen ... wieviele sind es? ... geschätzte 5.000 oder so?!

Dienstag, 20. Mai 2014

Montag, 19. Mai 2014

Tempelhofer Feld - Das Meer von Berlin

Am Freitag war ich nochmal auf dem Tempelhofer Feld, vor der Abstimmung nochmal einen Blick darauf werfen, nochmal drüber gehen.
Und wieder dieses herrliche Gefühl von Weite, von Blick, von Geschichte.
Das Tempelhofer Feld ist das Meer von Berlin.
Und ein Spaziergang dort nahezu so heilsam wie ein Spaziergang am Meeresstrand.
Die Feldlerche -soviel bespottet- ihr Gesang so herrlich und so wohltuend für die gestresste Großstadtseele.
Verloren gehen in Weite und Himmel - wie wunderbar!

Und der Widerstreit der fehlenden Wohnungen?
Was kann das Tempelhofer Feld für die städtebaulichen Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre?
Für Baumärkte, O2 etc in besten Wohnlagen?! Für das verkaufte Tafelsilber?!

Was dem Tempelhofer Feld fehlt ist eine gute Erschließung und verkehrliche Anbindung - nada mas.

Montag, 12. Mai 2014

Aus aktuellem Anlass: FREIRÄUME!!! - Eine stadttopograpische Betrachtung (gekürzte Fassung)


Innere Einmischung: Freiräume!!!

Ich bin von ganzem Herzen Freiraumarchitektin und wenn mir etwas wirklich wichtig ist, dann ist es der Schutz, die Pflege und Gestaltung von physischen und geistigen Freiräumen.
[...]
Freiräume sind, und das sage ich aus meiner eigenen Lebenserfahrung, überlebenswichtig. Sie lassen Raum für Nonkonformes, für Rückzug, für Freiheit im Denken und Fühlen. Sie geben den Blick frei, das Denken und den Körper.
Nicht von ungefähr habe ich 1985 an der TU Berlin das Studium der Landschaftsplanung aufgenommen und 1991 in eben dieser Stadt erfolgreich beendet, um dann in und für Berlin als Freiraumarchitektin zu arbeiten - damals im aufregenden Berlin nach dem Mauerfall, als die Welt plötzlich groß und offen schien, als es soviele Fragen an unendlich viele Berliner Stadtbrachen gab, die der Krieg und der kalte Krieg, mit Berlin als Frontstadt, hinterlassen hatten.
Seither ist eine lange Zeit vergangen. Fast 30 Jahre kenne ich Berlin als spröde Schönheit und sehe die Stadt sich wandeln. Es ist meine geistige und pyhsische Heimat seit dieser Zeit. Berlin stand immer für Freiräume, für Raum zum Experimentieren, für das Unfertige. Und Berlin verändert sich seither stetig.
[...]
Berlin verliert seine Textur und seine Freiräume. Berlin verliert seinen Himmel und seine Blickachsen. Nach und nach geht Luftraum und realer Freiraum an umbaute Flächen verloren. Diese Räume, von denen ich spreche, waren recht häufig Brachen, gar nicht unbedingt im klassischen Sinne nutzbar, aber eben da, als Blickfreigeber im Gewebe der Stadt. 
Sie gehen verloren, bedrohlich schnell und vermutlich noch schneller, jetzt nachdem klar wurde, dass Berlin auf prognostizierte ca. 3,7 Millionen anwachsen soll.
Wie schön für die Vitalität dieser Stadt diese Nachricht doch eigentlich ist! - und wie gefährlich möglicherweise für eine Flächenstadt, die an topographischen Ereignissen und natürlichen Strukturelementen arm ist!
Man könnte Berlin jetzt immer weiter zumetern mit Häusern, jedes freie Grundstück nutzen, überall ein Haus hinstellen. So war das schon einmal, Ende des 19. Jahrhunderts, als Berlin sogenannte Mietskasernenstadt war.
Das steinerne Berlin titelte 1930 eindrücklich das Buch von Werner Hegemann. Es war eines der ersten Bücher, worüber ich in meinem Studium zur Berliner Stadtentwicklung referierte. Es kommt mir dieser Tage traurig wieder in den Sinn.
[...]
Keine Großstadt die ich kenne ist so flächig wie Berlin und so arm an strukturgebender natürlicher Topographie.
New York ist zu jeder Seite begrenzt von Wasser, Manhatten ist dadurch extrem überschaubar. Nach einem Fußmarsch kommt der Hudson, an jeder Seite;
San Francisco lebt von der Topographie, der East Bay und dem Pazifik;
Montreal lebt vom Mount Royal und dem Sankt-Lorenz-Strom;
London ist viel weniger flächig und kleinstruktürlicher; Barcelona hat das Meer und die Berge als große strukturgebende Elemente – es ließen sich noch viele Beispiele anführen.
Moskau ist, nach allem was ich weiß, leider ein trauriges Beispiel für den unbedachten, unwiederbringlichen Verlust von innerstädtischen Freiräumen.
Jede Stadt hat ihre Textur und ihren Rhythmus und ich bin überzeugt, dass es gut und wichtig ist, auf diesen Rhythmus “zu hören”.
Der zweite Weltkrieg war in jeder Hinsicht eine Katastrophe, an dessen Ende Berlin geteilt war und die Stadt zerstört. Daraus ist das heutige, offenwundige Berlin geworden; ein Freiluftmuseum der jüngeren europäischen Geschichte, die eben auch eine Geschichte von Freiräumen und Befreiung ist.
In diesem Sinn gehöre ich zu Berlin, denn auch ich bin ein lebendiges Beispiel der andauernden geistigen und physischen Befreiung, die die Bundesrepublik und Berlin zu dem gemacht hat, was sie heute sind.
Als solche rufe ich alle, denen Berlin am Herzen liegt, dazu auf, die Freiräume Berlins als Wesenseigenheit zu betrachten und sich ihrer immensen Bedeutung bewusst zu sein.
Was an gebauter Substanz erstmal steht, das steht – und zwar für lange Zeit!
Himmel, zumal der Berliner Himmel, ist ein großes Gut in einer Stadt. Er steht für Weitblick. Es mag Luftraum sein, aber als solches ist es eben auch Freiraum. Ich möchte hier weiter leben können, mit und neben den anderen 3 699 999 Menschen, in einer Stadt, die weiter Raum lässt – in jeder Hinsicht.

Ute Brönner, im Dezember 2012

Stadt braucht viele Orte, 'Orte des Nichtidentischen', 'Orte der Urbanen Exstase', Volksparks und Rummelplätze; städtische Bühnen genauso wie Orte der Kontemplation und des Rückzugs.”
aus: Brönner, Gröning (Hrsg.), GARTEN-FILM-LANDSCHAFT, Berlin, 2001

vollständiger Text unter http://imdickichtberlins.blogspot.de/