Donnerstag, 18. Dezember 2014


Deiadasie

DEMOKRATIE IST ANSTRENGEND - DAGEGENSEIN IST EINFACH

Mein Kommentar zu Pegida und diesen unseligen Menschen, die sich da zu tausenden formieren.

Dafür musste ich die PAUSE unterbrechen.
Und jetzt ist wieder PAUSE.

Montag, 17. November 2014


Donnerstag, 6. November 2014

Ich habe nie dort gelebt - zu: 25 Jahre Mauerfall


Ich habe nie in der DDR gelebt, sie immer nur besucht, während meines Studiums in West-Berlin.
Wir mussten in die Jebensstraße und uns in Amtsstuben mit bräunlich-grün-grauer Färbung und Lysolgeruch ein Tagesvisum abholen und dann gingen wir auf Tagesexkursion mit Zwangsumtausch.
Davon könnte ich berichten an dieser Stelle.

Anstattdessen habe ich heute morgen ein Buch hervorgezogen, weil ich mich an einen vor Jahren gelesenen Text erinnerte, der mir eine gute, weil undrastische und deshalb sehr einleuchtende Beschreibung lieferte, warum viele Menschen der DDR heute immer noch nachtrauern und sie gleichzeitig schauerlich war. Aus diesem möchte ich zitieren.
Es ist ein Text über Ambivalenz, von Irina Liebmann, einer Intellektuellen, die dort gelebt hat und aus dem weiten räumlichen und zeitlichen Abstand zurückblickt:

"... Wenn ich an die DDR denke, dann habe ich zuallererst das Gefühl einer guten, friedlichen Zeit. Stille Straßen, Sonne auf dem Schulweg, Geschäfte, in denen es immer dasselbe zu kaufen gibt, ein kleines ausreichendes Sortiment, dazu die Überraschungen: Es gibt Tomaten!  ...
Es ist auch viel Kindheit dabei, viel Deutschland in den 50er Jahren. Aber wenn ich mir dann vorstelle, ich könnte wieder rein in die Zeit, dann würde ich es nie, nie wieder wollen.  ...
Immer unvorstellbarer werden mir mit der vergehenden Zeit unsere Pioniertücher und FDJ-Hemden, aber die sind es nicht einmal, die mir einen Rückweg für immer versperren, sollte er möglich sein, sondern das Gefühl, dass ich eine riesenhafte Erziehungsanstalt betreten würde, ein Gebiet, in dem alle zutiefst der Überzeugung sind, dass es kein Land der Welt geben kann, wo die Menschen einfach machen, was sie wollen.
Das war die erste, die grundlegendste Vereinbarung, die es in der DDR gab: Bürger eines Staates zu sein, heißt, sich zu fügen." 

aus: Irina Liebmann,  Nichts war gemütlicher als diese Diktatur, Die "kritischen" Intellektuellen in der DDR (erschienen in: 10 Jahre Villa Aurora, 1995-2005, Herausgeber: Villa Aurora e.V., München, 2005, S. 64-65)


Irina Liebmann ist 1943 in Moskau geboren und in der DDR aufgewachsen. Sie studierte Sinologie in Leipzig und reiste 1988 nach West-Berlin aus. Zahlreiche Preise und Stipendien. Der Text entstand während ihres Stipendiaten-Aufenthaltes in der Villa Aurora 1995

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Ich spreche demnächst über: KONTEXT

please klick to see full picture

Alle Gestaltung hat und braucht, lebt von und durch:  KONTEXT

Hochschule Osnabrück
Fakultät A&L
Freiraumplanung
27.11. 14
19 Uhr
Raum: HD 0001

 http://www.al.hs-osnabrueck.de/sep-bfp.html

Ich freue mich über die Einladung und auf den Vortrag!

Freitag, 17. Oktober 2014

MATING IN THE GOOGLE/FACEBOOK AGE*

Do I want to comment on this?
I don't think so.

* aka Social-Freezing

Donnerstag, 16. Oktober 2014

6. EUROPÄISCHER MONAT DER PHOTOGRAPHIE BERLIN: exposure twelve



Der PROJEKTRAUM exposure twelve macht richtig gute Arbeit.
Empfehle ich gerne weiter:

FROM ONE PLACE TO ANOTHER

Vernissage: 18. Oktober 2014, 19 Uhr

www.exp12.com
greifswalder str. 217
10405 berlin

Dienstag, 14. Oktober 2014

PRIMARK

Was für eine Epidemie ist da über uns gekommen?!
Jedes Mal wenn ich zum Alex fahre - und das ist aufgrund meiner Ortslage in Berlin relativ oft - laufen mehr braune Papier Taschen mit hellblauem PRIMARK-Aufdruck herum.
Selten trägt ein junger Mensch nur 1 Tasche, meistens sind es 3, und meistens sind sie prall gefüllt, mit mindestens 3 Kleidungsstücken (zumindest Bügeln)
Und eigentlich tragen alle Menschen, die da über den Alex laufen, ein PRIMARK Tasche.
Was, frage ich mich, haben die jungen Menschen vorher getragen?! Und wieviele Kleidungsstücke kann man eigentlich nacheinander oder gleichzeitig tragen?!

Ich war noch nicht drin, im PRIMARK Paradies.
Das mache ich mit meiner Tochter.

Freitag, 10. Oktober 2014

The year 2014

habe ich die letzten zwei der Leinwände aus dem Stapel genannt.

Warum diese abgebrannten Leinwände?,  wurde ich sehr sehr oft während der Performance bei der BERLINER LISTE 2014 gefragt.

Die beiden verbrannten Leinwände tragen den Titel:  2014/ 07/ KW 31   The year 2014 

Wir befinden uns im chinesischen Jahr des Feuerpferdes und es war leider zu erwarten, dass es ein kriegerisches Jahr mit vielen heftigen Phänomenen geben würde:


"Das Pferd, das nun die eher unglückliche Schlange ablöst, enthält jede Menge Feuer, das Energie bringen soll, und in diesem Fall eben auch Holz, das das Feuer weiter anheizt. "Mit diesen Elementen können wir nicht erwarten, dass 2014 ein friedliches Jahr wird", prophezeit der Hongkonger Großmeister Raymond Lo, der bekannt ist für seine akkuraten Vorhersagen.
Das Jahr wird dramatisch: Konflikte, "feurige" Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche und Erdbeben, Rekordtemperaturen, Skandale und Streit – das alles trägt das Holzpferd in seinen Satteltaschen."
von Sophie Mühlmann, Die Welt online, 31.01.14

http://www.welt.de/vermischtes/article124405790/Duestere-Prognosen-im-neuen-Jahr-des-Pferdes.html

Leider ist Großmeister Lo wirklich sehr präzise.
Ich halte oft angespannt die Luft an und versuche zu vertrauen, dass nicht die ganze Welt in Flammen aufgeht.

Das kann ich leider nicht das ganze Jahr lang tun. Und regelmäßig weiteratmen ist möglicherweise eine gute Strategie für uns, die wir nicht aktiv ins Geschehen eingreifen, als Ebola Helfer, Flüchtlingshelfer, Soldaten an der Front.
Angst und Panik lässt den Atem stocken. Aggression im Feld läßt sich durch regelmäßiges, ruhiges Atmen mildern.
Auch wenn das jetzt vielen esoterisch anmutet: es gibt den Breath of The World!

Das nächste Jahr wird das Jahr der sanften Ziege. 
Halten wir durch!

P.S:
Und heute wird der Friedensnobelpreis verliehen... The year 2014 hat es vermutlich nicht verdient.
http://www.deutschlandradiokultur.de/friedensnobelpreis-kontroverse-entscheidungen-sind-moeglich.1008.de.html?dram:article_id=299905


Ute Brönner
ONE AT A TIME, Installation of 99 frames / canvases, 
at the bottom: 
frames # 98 and 99: 2014/ 07/ KW 3  The year 2014
next to: # 97: 2014/ 07/ KW 30 The long lost missing piece

BERLINER LISTE, Berlin 2014 


Donnerstag, 9. Oktober 2014

Was sich im Stapel verbirgt



ONE AT A TIME
performative Installation von 99 Rahmen/Leinwänden
oder
installative Performance von 99 Rahmen/Leinwänden
2014 (2009 - 2014)
wie auf der BERLINER LISTE im September 2014 gezeigt
dreht sich um:

- Masse und Individuum
- Strukturierung von Zeit
- minimale Interventionen (mit teilweise großen Auswirkungen)
- Restriktion als Bedingung von Freiheit
- Materialeinheitlichkeit und Formgleichheit als Bedingung von Variabliät
- Veränderung über die Zeit
- das Material selbst
- bewusstes Umstapeln von links nach rechts
- die conditio humana (insbesondere die weibliche)


Ute Brönner
ONE AT A TIME, Installation of 99 frames / canvases, 
frames # 98 and 99: 2014/ 07/ KW 3  The year 2014

BERLINER LISTE
Berlin 2014
photo: Schünemann, Berlin



Ute Brönner
ONE AT A TIME, Installation of 99 frames / canvases
frame # 54: 2011/ 04/ KW 14   Selbstgemacht!
reference frames on the floor: 2014/ 07/ KW 3   The year 2014


BERLINER LISTE
Berlin 2014

photo: Schünemann, Berlin
Ute Brönner
ONE AT A TIME, Installation of 99 frames / canvases, 
frame # 13: 2009/ 19/ KW 43  Sie wünschte sich 7
reference frames on the floor: 2014/ 07/ KW 3  The year 2014

BERLINER LISTE
Berlin 2014

photo: Schünemann, Berlin
Ute Brönner
ONE AT A TIME, Installation of 99 frames / canvases, 
frame # 1: 2009/ 09/ KW 38   Between Ebb and Flow 
reference frames on the floor: 2014/ 07/ KW 3  The year 2014

BERLINER LISTE
Berlin 2014

photo: Schünemann, Berlin






Montag, 29. September 2014

Touch Reality

„Wir sind von zu vielen digital reproduzierten Bildern umgeben“, glaubt „Liste“-Leiter Peter Funken. „Deshalb suchen wir das unmittelbare Erlebnis.“ 
aus: Die Künstler führen wieder Regie, Art Week: Comeback der Performance- und Aktionskunst 
Tagesspiegel, 19. 09. 2014, von Claudia Wahjudi 
http://www.tagesspiegel.de/kultur/art-week-comeback-der-performance-und-aktionskunst-die-kuenstler-fuehren-wieder-regie/10719826.html

Das kann ich auf merkwürdige Weise bestätigen.
Während meiner performativen Installation ONE AT A TIME. 99 canvases / frames http://utevonerlach.blogspot.de/2014/09/auf-der-berliner-liste-one-at-time.html
auf der Berliner Liste 2014 habe ich die seltsame Erfahrung gemacht, dass durchaus einige Besucher_innen meine Leinwände berührt haben und sogar die einzelnen Leinwände des Stapels hochnahmen, um zu sehen, was sich darunter befand.
Ich fand das höchst befremdlich. Es hat mich an die Marotte vieler Kundinnen im Kaufhaus erinnert, alles anfassen zu müssen, um die Qualität zu prüfen (Hüte aufsetzen, Schals probieren, die Klamotten auf den Ständern befühlen).
Dann fing sogar ein Künstlerkollege vom Nachbarstand damit an, an den Fäden, die aus dem Stapel hingen, herumzuzupfen.
Ich fand es immer befremdlicher.
Und erst im zweiten Nachdenken habe ich verstanden: Es geht um das Fühlen der Realität.
Ich fühle es, also ist es wirklich da.






run-through: 
ONE AT A TIME,  installative performance of 99 canvases / frames
at BERLINER LISTE 2014
by Ute Brönner
on September 17, 2014
 photo: Schünemann, Berlin

Freitag, 26. September 2014

As slow as possible - John Cage Organ Project in Halberstadt



Foto: www.aslsp.org













ASLSP: Das langsamste Musikstück der Welt: 639 Jahre lang, begonnen am 5. September 2001.

Warum schreibe ich jetzt darüber?
Weil ein Messebesucher beim Anblick meiner performativen Installation
ONE AT A TIME, 99 canvases / frames, auf der BERLINER LISTE 2014, bei der ich alle 20 Minuten ein neues Bild gezeigt habe, sich daran erinnert hat.

Strukturierung von Zeit, minimale Veränderung, sowohl auf den Leinwänden als auch über die Zeit innerhalb der Installation.
Ich habe mich über den benannten Zusammenhang mit Cage sehr gefreut, denn in der Tat ist er für meine Arbeiten sehr wichtig.

Ich hatte das Halberstadt Projekt wieder aus den Augen verloren... und werde mit Sicherheit bald hinreisen um den stattgefundenen Klangwechsel am 05. 10. 2013 zu würdigen. Der nächste findet am 05. 09. 2020 statt.


Dienstag, 23. September 2014

Pressestimmen zu FAKE und Echt auf der BERLINERLISTE 2014

https://www.freitag.de/autoren/stefan-bock/berliner-liste

"Gleich am Anfang wird man aber von der charmanten Ute Brönner in ihrem gallery store FAKE und Echt begrüßt. Die Crossover-Künstlerin erklärt Interessierten ihre Installation One at a Time aus 99 mit Leinwand bespannten Keilrahmen. Die noch leere, sich wandelnde Grundfläche des Malers wird hier durch Dekonstruktion und immer wieder neue Rekonstruktion kurzerhand selbst zum Kunstwerk erhoben." 
Stefan Bock, der Freitag, 19.09.2014, zuerst erscheinen auf www.livekritik.de:

http://www.livekritik.de/kultura-extra/kunst/spezial/berlinerliste2014_eroeffnung.php

Sonntag, 14. September 2014

FACES

Zur Installation ONE AT A TIME bei der BERLINER LISTE 2014 erscheint die Edition FACES:


Ute Brönner 
Faces 

2014 
Multiples (nicht identisch)
Keilrahmen / stretcher frames 
20 x 20 cm 
Auflage: 20 


Ute Brönner 
“She has a beauty spot” 
2014 
Multiple 
Keilrahmen / stretcher frame 
20 x 20 cm 
Auflage: 20 
Exemplar: 7/ 20 

Donnerstag, 11. September 2014

Auf der BERLINER LISTE: ONE AT A TIME



Ute Brönner

One at a time
Installation of 99 canvases / frames

2014 (09/ 2009 – 07/ 2014)
each 40 x 40 cm / 15.75 x 15.75 inches



In autumn 2009 I stitched a couple of circles into a raw canvas to then cut them out with scissors. This felt to me like finally arriving at the constructed part of a painting, after having experimented with the space before and behind the canvas in the weeks before.
It somehow felt like touching the matrix of the human condition. 

Since then a whole pile of works, all with the same format, emerged as the result of my research into the technical possibilities of working with a canvas / stretcher frame on a constructive level.

In the beginning I focussed on exploring the space behind the canvas with all the existing techniques. Over time I started to work with the characteristics of the fabric itself. I used minimal interventions to show e.g. the bleeding of the fabric when being treated with water or the textures of the weaving.

The canvas became more and more a synonym for the facets of life itself and how to make sense out of it: drilling, dripping, cutting, burning, etching ...
Over time my interventions became even more minimal. I started to see stretcher frames as objet trouvé: They presented themselves to me as found characters on the stage of life.


The results of this 5 year long resarch turned into a concrete, tangible summary of the canvas and stretcher frame as the matrix and the subject of art.
At the same time to me each of these almost 100 works is an individual character and a representative of either a whole era or the essence of a psychological state of mind.


During BERLINER LISTE 2014 these canvases and frames will be shown to the public for the first time.
Initially they will be piled up in order of origin to the height of about 2,50 m.
During the opening hours of the art fair each of them will have about 20 minutes to present itself as an individual to the world (in reversed order of appearance). After that they all become part of the large pile again.


Give them a warm welcome.



Ute Brönner, in September 2014


Detail of: 

Ute Brönner
ONE AT A TIME: Installation of 99 canvases / frames
2014 (09/ 2009 – 07/ 2014)  

each 40 x 40 cm / 15.75 x 15.75 inches



Im Herbst 2009 begann ich damit, in eine rohe, auf einen Keilrahmen gespannte Leinwand kreisrunde Löcher zu sticken und sie danach mit der Schere aus-zuschneiden, nachdem ich in den Wochen zuvor die Ebenen vor und hinter der Leinwand noch mit Hilfe von Farbe untersucht hatte.
Ich war an der konstruktiven Matrix der Malerei angelangt und ich hatte das Gefühl, damit auch zur Matrix der conditio humana vorgestoßen zu sein.
Ich wollte weiter forschen.



Seither ist ein ganzer Stapel aus gleichformatigen Leinwänden und Keilrahmen entstanden, die sich alle mit den handwerklichen Möglichkeiten auseinander-setzen, Leinwand zu dekonstruieren und/oder wieder zu rekonstruieren.



Mein Schwerpunkt lag zu Anfang auf dem Erforschen der möglichen Art und Weisen, den Raum hinter der Leinwand zu erschließen und später zunehmend auf der Erforschung der Materialität von Leinwand als Stoff und als konstruktive Grundlage von Malerei.

Mittels minimaler Interventionen arbeitete ich mit der Leinwand selbst und untersuchte ihre Eigenschaften, wie beispielsweise den Fadenverlauf oder das „Ausbluten“ des Leinstoffes bei Kontakt mit Wasser.

Leinwand und die Varianten ihrer Bearbeitung wurden für mich zu Entsprechungen von Existenzbewältigung: Durchbohren, Durchtränken, Ätzen, Durchtrennen, Ritzen, Durchstoßen, Durchbrennen ... .
Im Verlauf der Jahre wurden meine Interventionen immer minimaler und die Keilrahmen zunehmend zum objet trouvé: gefundene Existenzen auf der Bühne des Lebens.

Entstanden ist dabei ein dinglich-konkretes Kompendium über Leinwand und Keilrahmen als Rohstoff der Malerei und Gegenstand von Kunst.
Gleichzeitig sind die Leinwände für mich materialgewordene Psychogramme, Essenzen über die Wege und Irrwege des Menschseins.

Nahezu einhundert bearbeitete Leinwände gleichen Formats, entstanden zwischen Herbst 2009 und Juli 2014, werden auf der BERLINER LISTE 2014 nun zum ersten Mal gezeigt.
Zunächst als Stapel von ungefähr 2,50 m Höhe aufgeschichtet, bekommt im Verlauf der Messenacheinander jedes Werk aus dem Stapel, in der umgekehrten Reihenfolge ihrer Entstehung, 20 Minuten Zeit, um sich der Welt als individuelles Werk zu präsentieren, bevor es erneut Teil des großen Stapels wird.

Die Leinwände bitten um Ihre geschätzte Aufmerksamkeit.



Ute Brönner, im September 2014

















Sonntag, 31. August 2014

sneak a peek

detail of:
Ute Brönner
One at a time, Installation of 99 canvases / frames, 40 x 40 cm each
will be shown at BERLINER LISTE 2014

Freitag, 29. August 2014

Berliner Liste 2014



Auch dieses Jahr werden wir mit dem FAKE und Echt gallery store während der berlin art week wieder an der BERLINER LISTE teilnehmen.
We are pleased to announce that we will once again take part in this year's edition of the BERLINER LISTE during the berlin art week in September.
Die Messe wurde erneut von dem Berliner Kunsthistoriker Dr. Peter Funken kuratiert.
The art fair was curated by Dr. Peter Funken, art historian, Berlin.


BERLINER LISTE 2014  


- fair for contemporary art -   
 FAKE und Echt gallery store Stand / Booth A 0.01

www.berliner-liste.org
 


Auf der Messe vertretene Künstlerinnen: Leika Morgenstund, Ute Brönner
Artists shown at the fair: Leika Morgenstund, Ute Brönner

Wo? / Where?Postbahnhof
Straße der Pariser Kommune 8
10243 Berlin
Wann? / When?
Donnerstag, 18. September - Sonntag, 21. September
Eröffnung: Mittwoch, 17. September, 18:00 Uhr 
Thursday, September 18 - Sunday, September 21, 2014 Opening: WednesdaySeptember 17, 6pm

Öffnungszeiten / Opening Times Donnerstag – Samstag: 13:00 bis 21:00 Uhr
Sonntag, 21. September: 13:00 bis 19:00 Uhr 
Thursday - Saturday: 1 pm to 9 pmSunday: 1 pm to 7 pm

Eintritt / Preise / Entrance FeesTagesticket / Day Pass: 12,00 € inkl. Katalog, ermäßigt / reduced 9,00 € Opening: 12,00 € inkl. Katalog Kinder unter 12 Jahren / children under 12: Eintritt frei / free entrance


Wir freuen uns sehr darauf Sie und Euch am Stand zu begrüßen!We are very much looking forward to see you at our booth!









Montag, 25. August 2014

Transitbereich

Meine Oma wird heute 97 Jahre alt. Was für ein langes Leben.
Sie kann kaum noch sehen und nicht mehr hören.
Sie kann nicht mehr gehen, nur noch im Rollstuhl sitzen.
Wir können sie noch sehen.
Sie kann uns noch fühlen.

Sie befindet sich im Transitbereich. Warten auf den Aufruf zur großen Reise.



Donnerstag, 31. Juli 2014

verstörend beruhigend

Um uns herum fliegt die Welt auseinander.
Rosenthal lädt postalisch zur Ausstellung von Glaskreatürchen.





Mittwoch, 2. Juli 2014

Politische Kunst

Gestern saßen wir beim bbk als lose Künstlergruppe beeinander.
Das Gespräch kam auf politische Kunst. Die allgemeine Beoabachtung: Bei Ausschreibungen sei jetzt wieder mehr politische Kunst gefragt und Kapitalismuskritik schon seit geraumer Zeit wieder hochaktuell (s. 7. Berlinbiennale).

Ich habe mich an diesem Teil des Gesprächs nicht so sehr beteiligt, eher zugehört.
Bei Nachhausegehen habe ich mich gefragt, was das eigentlich ist, politische Kunst.
Immer tue ich mir mit dem Kategorisieren so schwer.

Ich bin ein denkender und handelnder Mensch in dem demokratischen Gefüge, in dem ich lebe und beteilige mich aktiv an gesellschaftlichen Themenfeldern.
Mit meinen Kunstwerken versuche ich gesellschaftlich relevant zu sein. Sie speisen sich aus dem Kontext, in dem ich lebe.
Ist das dann politische Kunst? Obwohl nicht explizit "politisch" drauf steht und auch nicht "Kapitalismus" etc.?
Das kann ich nicht beantworten.

Mir geht es um die universellen menschlichen Themen genauso wie um aktuelle Zeitphänomene.
Ohne einen universellen menschlichen Anteil bleibt Kunst kalt. Das denke ich.
Mir ist wichtig, dass ich einen Nerv treffe, die Menschen zum Nachdenken anrege und sie berühre und durchaus auch zum Schmunzeln bringe - das Leben ist ja ernst genug, wovon meine Kunst auch oft handelt.

Ich glaube nicht, dass meine Kunst ein Parteibuch hat. Im Gegenteil. Unabhängigkeit ist mir extrem wichtig.



Montag, 26. Mai 2014

Tears in my eyes and joy in my heart! #Tempelhofer Feld


Und klar, auch wir suchen eine größere, sonnigere Wohnung - damit unsere Kinder endlich ein eigenes Zimmer haben können und damit meine alternde Mutter ab und an bei uns wohnen kann.
Und nein, wir werden nicht meckern, dass das jetzt alles schwieriger geworden ist, denn wir haben an dieses große Wohnungsbauprojekt der Zukunft nie glauben können.

Sonntag, 25. Mai 2014

Grandezza

Und sollte das heute für Bebauung ausgehen auf dem Tempelhofer Feld, dann wünsche ich mir Grandezza: hohe Häusern als Randbebauung à la Centralpark - und das zu tatsächlich bezahlbaren Preisen.

Freitag, 23. Mai 2014

Mehr Wohnungen

Und dann frage ich mich, ob man überhaupt noch neue Wohnungen bauen muss in Berlin, wenn erstmal alle illegalen Ferienwohnungen aufgelöst sind...
können die 4000 Wohnungen des Tempelhofer Feldes dagegenhalten gegen ... wieviele sind es? ... geschätzte 5.000 oder so?!

Dienstag, 20. Mai 2014

Montag, 19. Mai 2014

Tempelhofer Feld - Das Meer von Berlin

Am Freitag war ich nochmal auf dem Tempelhofer Feld, vor der Abstimmung nochmal einen Blick darauf werfen, nochmal drüber gehen.
Und wieder dieses herrliche Gefühl von Weite, von Blick, von Geschichte.
Das Tempelhofer Feld ist das Meer von Berlin.
Und ein Spaziergang dort nahezu so heilsam wie ein Spaziergang am Meeresstrand.
Die Feldlerche -soviel bespottet- ihr Gesang so herrlich und so wohltuend für die gestresste Großstadtseele.
Verloren gehen in Weite und Himmel - wie wunderbar!

Und der Widerstreit der fehlenden Wohnungen?
Was kann das Tempelhofer Feld für die städtebaulichen Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre?
Für Baumärkte, O2 etc in besten Wohnlagen?! Für das verkaufte Tafelsilber?!

Was dem Tempelhofer Feld fehlt ist eine gute Erschließung und verkehrliche Anbindung - nada mas.

Montag, 12. Mai 2014

Aus aktuellem Anlass: FREIRÄUME!!! - Eine stadttopograpische Betrachtung (gekürzte Fassung)


Innere Einmischung: Freiräume!!!

Ich bin von ganzem Herzen Freiraumarchitektin und wenn mir etwas wirklich wichtig ist, dann ist es der Schutz, die Pflege und Gestaltung von physischen und geistigen Freiräumen.
[...]
Freiräume sind, und das sage ich aus meiner eigenen Lebenserfahrung, überlebenswichtig. Sie lassen Raum für Nonkonformes, für Rückzug, für Freiheit im Denken und Fühlen. Sie geben den Blick frei, das Denken und den Körper.
Nicht von ungefähr habe ich 1985 an der TU Berlin das Studium der Landschaftsplanung aufgenommen und 1991 in eben dieser Stadt erfolgreich beendet, um dann in und für Berlin als Freiraumarchitektin zu arbeiten - damals im aufregenden Berlin nach dem Mauerfall, als die Welt plötzlich groß und offen schien, als es soviele Fragen an unendlich viele Berliner Stadtbrachen gab, die der Krieg und der kalte Krieg, mit Berlin als Frontstadt, hinterlassen hatten.
Seither ist eine lange Zeit vergangen. Fast 30 Jahre kenne ich Berlin als spröde Schönheit und sehe die Stadt sich wandeln. Es ist meine geistige und pyhsische Heimat seit dieser Zeit. Berlin stand immer für Freiräume, für Raum zum Experimentieren, für das Unfertige. Und Berlin verändert sich seither stetig.
[...]
Berlin verliert seine Textur und seine Freiräume. Berlin verliert seinen Himmel und seine Blickachsen. Nach und nach geht Luftraum und realer Freiraum an umbaute Flächen verloren. Diese Räume, von denen ich spreche, waren recht häufig Brachen, gar nicht unbedingt im klassischen Sinne nutzbar, aber eben da, als Blickfreigeber im Gewebe der Stadt. 
Sie gehen verloren, bedrohlich schnell und vermutlich noch schneller, jetzt nachdem klar wurde, dass Berlin auf prognostizierte ca. 3,7 Millionen anwachsen soll.
Wie schön für die Vitalität dieser Stadt diese Nachricht doch eigentlich ist! - und wie gefährlich möglicherweise für eine Flächenstadt, die an topographischen Ereignissen und natürlichen Strukturelementen arm ist!
Man könnte Berlin jetzt immer weiter zumetern mit Häusern, jedes freie Grundstück nutzen, überall ein Haus hinstellen. So war das schon einmal, Ende des 19. Jahrhunderts, als Berlin sogenannte Mietskasernenstadt war.
Das steinerne Berlin titelte 1930 eindrücklich das Buch von Werner Hegemann. Es war eines der ersten Bücher, worüber ich in meinem Studium zur Berliner Stadtentwicklung referierte. Es kommt mir dieser Tage traurig wieder in den Sinn.
[...]
Keine Großstadt die ich kenne ist so flächig wie Berlin und so arm an strukturgebender natürlicher Topographie.
New York ist zu jeder Seite begrenzt von Wasser, Manhatten ist dadurch extrem überschaubar. Nach einem Fußmarsch kommt der Hudson, an jeder Seite;
San Francisco lebt von der Topographie, der East Bay und dem Pazifik;
Montreal lebt vom Mount Royal und dem Sankt-Lorenz-Strom;
London ist viel weniger flächig und kleinstruktürlicher; Barcelona hat das Meer und die Berge als große strukturgebende Elemente – es ließen sich noch viele Beispiele anführen.
Moskau ist, nach allem was ich weiß, leider ein trauriges Beispiel für den unbedachten, unwiederbringlichen Verlust von innerstädtischen Freiräumen.
Jede Stadt hat ihre Textur und ihren Rhythmus und ich bin überzeugt, dass es gut und wichtig ist, auf diesen Rhythmus “zu hören”.
Der zweite Weltkrieg war in jeder Hinsicht eine Katastrophe, an dessen Ende Berlin geteilt war und die Stadt zerstört. Daraus ist das heutige, offenwundige Berlin geworden; ein Freiluftmuseum der jüngeren europäischen Geschichte, die eben auch eine Geschichte von Freiräumen und Befreiung ist.
In diesem Sinn gehöre ich zu Berlin, denn auch ich bin ein lebendiges Beispiel der andauernden geistigen und physischen Befreiung, die die Bundesrepublik und Berlin zu dem gemacht hat, was sie heute sind.
Als solche rufe ich alle, denen Berlin am Herzen liegt, dazu auf, die Freiräume Berlins als Wesenseigenheit zu betrachten und sich ihrer immensen Bedeutung bewusst zu sein.
Was an gebauter Substanz erstmal steht, das steht – und zwar für lange Zeit!
Himmel, zumal der Berliner Himmel, ist ein großes Gut in einer Stadt. Er steht für Weitblick. Es mag Luftraum sein, aber als solches ist es eben auch Freiraum. Ich möchte hier weiter leben können, mit und neben den anderen 3 699 999 Menschen, in einer Stadt, die weiter Raum lässt – in jeder Hinsicht.

Ute Brönner, im Dezember 2012

Stadt braucht viele Orte, 'Orte des Nichtidentischen', 'Orte der Urbanen Exstase', Volksparks und Rummelplätze; städtische Bühnen genauso wie Orte der Kontemplation und des Rückzugs.”
aus: Brönner, Gröning (Hrsg.), GARTEN-FILM-LANDSCHAFT, Berlin, 2001

vollständiger Text unter http://imdickichtberlins.blogspot.de/