Das Gespräch kam auf politische Kunst. Die allgemeine Beoabachtung: Bei Ausschreibungen sei jetzt wieder mehr politische Kunst gefragt und Kapitalismuskritik schon seit geraumer Zeit wieder hochaktuell (s. 7. Berlinbiennale).
Ich habe mich an diesem Teil des Gesprächs nicht so sehr beteiligt, eher zugehört.
Bei Nachhausegehen habe ich mich gefragt, was das eigentlich ist, politische Kunst.
Immer tue ich mir mit dem Kategorisieren so schwer.
Ich bin ein denkender und handelnder Mensch in dem demokratischen Gefüge, in dem ich lebe und beteilige mich aktiv an gesellschaftlichen Themenfeldern.
Mit meinen Kunstwerken versuche ich gesellschaftlich relevant zu sein. Sie speisen sich aus dem Kontext, in dem ich lebe.
Ist das dann politische Kunst? Obwohl nicht explizit "politisch" drauf steht und auch nicht "Kapitalismus" etc.?
Das kann ich nicht beantworten.
Mir geht es um die universellen menschlichen Themen genauso wie um aktuelle Zeitphänomene.
Ohne einen universellen menschlichen Anteil bleibt Kunst kalt. Das denke ich.
Mir ist wichtig, dass ich einen Nerv treffe, die Menschen zum Nachdenken anrege und sie berühre und durchaus auch zum Schmunzeln bringe - das Leben ist ja ernst genug, wovon meine Kunst auch oft handelt.
Ich glaube nicht, dass meine Kunst ein Parteibuch hat. Im Gegenteil. Unabhängigkeit ist mir extrem wichtig.