Ein Onkel meiner kürzlich verstorbenen Oma mütterlicherseits wanderte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts nach USA aus, um dort sein Glück zu suchen. Ein sogenannter Wirtschaftsflüchtling.
Dank der Initiative meiner Schwester und meines Bruders haben wir seinen Weg nachvollzogen und wissen, wann er auf Ellis Island gelandet ist.
Seit letztem Herbst ist er nun dort auf der AMERICAN IMMIGRANT WALL OF HONOR eingraviert.
Daran musste ich heute beim Hören eines sehr interessanten Beitrags im Deutschlandfunk denken.
Die Länderzeit wurde live * aus dem Deutschen Auswanderermuseum im Bremen - von dessen Existenz ich bis dato nichts wusste - gesendet und machte sehr deutlich: Wanderbewegungen in großem Umfang gab es immer.
Sie waren immer beschwerlich und oft stießen die Neuankömmlinge auf Ablehnung oder Argwohn.
So auch auf Ellis Island.
So erging es vielleicht zunächst auch unserem Onkel Kaspar. Er ist dort geblieben.
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* die Abbildung auf der Website finde ich nicht geglückt; sie zeigt die seit Wochen zu sehenden Flüchtlingsbilder und stellt einen überdeutlichen Zusammenhang her, auf den man gerne selbst kommen würde - oder auch nicht.